Die Deutsche Botschaft Helsinki lädt ein:
Nacht der Künste am 15.8.2024 in der Deutschen Bibliothek
Das Programm der Deutschen Botschaft Helsinki zur Nacht der Künste bedient zwei Säulen der Kunst: Literatur und Theater. Auf dem Programm steht eine publikumsorientierte Lesung aus dem Krimi ”Schuld schwarz-weiß” und ein vielschichtiger Vortrag rund um die Lebenswerke der österreichischen Literaturnobelpreisträgerin Elfriede Jelinek.
17 Uhr: Von Schuld und Schubladendenken – der Roman „Schuld schwarz-weiß“
Nina Laurinkari stellt ihr Erstlingswerk vor, das 2022 vom belgischen Grenzecho-Verlag (GEV) veröffentlicht wurde: eine europäische Detektivgeschichte, die in Brüssel, den Belgischen Ardennen, an der französischen Atlantikküste und in den finnischen Wäldern spielt.
Der Roman ist ein Medley aus Gegenwartsliteratur, Kriminalgeschichte und Gesellschaftskritik, das große Themen wie Schuld, Vertrauen, Lebens(t)räume und Zwischenmenschlichkeit behandelt. Aus verschiedenen Perspektiven wird ein Vermisstenfall mit einem ungelösten Todesfall verwoben und beleuchtet. Und wie ganz nebenbei geht es bei der Kriminalgeschichte um die kleinen und großen Dinge des Lebens, um menschliche Ängste und Bedürfnisse, um Vorurteile und Spekulationen – und um die Tatsache, dass nichts und niemand nur schwarz oder weiß ist.
18 Uhr: Elfriede Jelinek – Wunderkind oder enfant terrible?
Vor rund 20 Jahren gewann Elfriede Jelinek den Literaturnobelpreis. Grund genug, das Leben und Schaffen der österreichischen Schriftstellerin Revue passieren zu lassen.
Die Theaterproduzentin Juliane Mikkonen wird den Besuchern in ihrem Vortrag mit zahlreichen Bild- und Tonquellen einen umfangreichen und spannenden Einblick in das Leben und Werk Elfriede Jelineks ermöglichen.
Besonderer Fokus wird dabei auch auf Jelineks Theaterstück „Jackie – Der Tod und das Mädchen IV“ liegen, welches im Oktober 2024 in Helsinki als Koproduktion zwischen dem Myllyteatteri und dem Teatteri Avoimet Ovet auf Finnisch uraufgeführt wird. Das Stück taucht posthum in die Psyche von Amerikas ”First Lady”-Ikone, Jaqueline Kennedy (später Jaqueline Kennedy Onassis), ein. Es enthüllt das ganze Spektrum ihres Lebens: Glanz und Glamour, Süchte, körperlicher Verfall, Eifersucht, verlorene Ehemänner und Kinder….
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Nina Laurinkari (geb. Uckel, 1986) kommt ursprünglich aus Berlin; seit dem ersten Lockdown 2020 wohnt sie mit ihrem finnischen Mann und ihren beiden Töchtern in Helsinki. Nina ist überzeugte Europäerin: sie hat während ihrer Jugend jeweils ein Jahr in Frankreich und Spanien verbracht, in den Niederlanden studiert (Europarecht und Internationales Recht), und lange in Brüssel gelebt und gearbeitet. Seit 2023 studiert Nina Politik- und Kommunikationswissenschaften an der Universität Helsinki und schreibt an ihrem Folgeroman – ein weiterer Krimi rund um das politische Europa.
Juliane Mikkonen (geb. Ritzka 1985) studierte Theaterwissenschaft in München. Die gebürtige Göttingerin lebt seit über 10 Jahren in Finnland. Derzeit arbeitet sie als Produktionsleitung für das Myllyteatteri sowie das zeitgenössisches Zirkuskollektiv „Sivuhenkilöt“. Im Jahr 2021 premierte Julianes Theatermonolog „Liebe(s) Europa“ als Teil des Programms des Deutschen Kulturzentrums in Tampere. Juliane ist außerdem Mitbegründerin der freien Theatergruppe FinNomads, die sich mehrsprachigem Theater für Kinder widmet.